Inmitten der Altstadt von Vientiane übernachten wir im Vayakorn-Inn. Die Lage in einer kleinen Seitenstraße verspricht ruhige Nächte. Einziger Wermutstropfen ist die stark befahrene Rue Setthathilath, die quer durch die Altstadt führt und uns von der Gegend mit dem Nachtmarkt trennt. Auf Fußgänger wird im laotischen Straßenverkehr prinzipiell wenig Rücksicht genommen.
Die Autos bremsen zwar noch, Rollerfahrer scheinen hier nur auf das eigene Wohl zu achten und nutzen jede noch so kleine Lücke, um sich einen Vorteil zu schaffen. Hat man es aber erst einmal auf die andere Seite der Straße geschafft, befindet man sich bereits mitten im Geschehen.
Das Einchecken im Vayakorn-Inn geht wie immer laotisch schnell. Wir bekommen ein Eckzimmer im Obergeschoss (302). Das hat den Vorteil, dass wir in zwei Richtungen je einen Balkon und somit viel mehr Aussicht haben. Allerdings gibt es keinen Lift und bei der Hitze machen sich die vielen Stufen bemerkbar.
Die Koffer werden für uns aber hoch getragen, während wir unserer Schuhe unten ausziehen müssen. Das ist gerechtfertigt. Denn die Böden sind aus richtig schönem und dunklem Holz und Straßenschuhe würden ihn schnell beschädigen.
Das Zimmer ist typisch schlicht und normal für ein Stadthotel, aber sauber und schön. Leider ist der Safe verschlossen und so eingestellt, dass wir ihn nicht einfach mit der voreingestellten Geheimzahl öffnen können. Nach einem Anruf bei der Rezeption soll ein Handwerker zu uns hoch aufs Zimmer geschickt werden. Da uns langes Warten inzwischen zuwider ist, gehen wir bald runter in die Lobby und fragen nach, wie lange es dauern wird, bis jemand mit einem passenden Schlüssel für den Safe kommt.
Widerwillig greift der Rezeptionist dann selbst zu den Safe-Schlüsseln und kümmert sich um das Problem. Warum nicht gleich so? Doch das ist typisch für das Personal, welches auffallend gerne am Arbeitsplatz schläft oder hochkonzentriert auf dem Smartphone herumtippt. Bei einem ruhigen »gsss gsss« von mir, fallen sie erschrocken fast vom Stuhl, sind dann aber auch plötzlich hellwach. Trotzdem sind sie sehr nett und unterhalten sich gerne mit ihren Gästen.
Das Frühstück ist im Vayakorn-Inn ganz in Ordnung und deftig. Es wird am Tisch serviert und ist in der Menge so bemessen, dass wir satt werden. Schön ist der offene Frühstücksraum mit seinen passend dunklen Möbeln. Trotz der Hitze in der Hauptstadt Vientiane bleibt es hier recht angenehm. Das Vayakorn-Inn ist für einen Besuch von Vientiane also eine gute Wahl.
Und den Lärm, den die Laoten die letzten beiden Jahrestage die halbe Nacht über veranstalten, muss man wohl auch im gesamten Rest der Stadt ertragen. Oder auch nicht, so konnten wir trotz der Silvester-Party im nahen Nationalstadion gut schlafen. Ohrstöpsel machen es möglich.
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