Peak 2 Peak Gondel und Blackcomb Mountain

Seilbahn zwischen den Bergen von Whistler

Für den Nachmittag haben wir uns den Blackcomb Mountain vorgenommen. Damit stehen wir kurz nach 14 Uhr wieder beim Roundhouse beziehungsweise beim Eingang zur Peak 2 Peak Gondel. In der Station haben wir die Wahl: entweder stellen wir uns bei einer kurzen Schlange an oder wir laufen einfach ein paar Schritte weiter und können sogleich einsteigen. Der Unterschied ist: bei dem Einstieg, an dem wir zuerst vorbeilaufen, halten Gondeln mit einem gläsernen Boden. Ob es sich lohnt, dafür extra zu warten, ist allerdings fraglich. Denn die Gondeln mit Glasboden sind rar gesät. Es ist auch nur eine Glasplatte in der Mitte der Kabine. Trotz der kurzen Schlange verbringt man also einige Zeit beim Anstehen. Andererseits ermöglichen auch die normalen Gondeln eine schöne Sicht zu den Bergen. Und zu unserer Überraschung sogar nach unten in das enge Tal zwischen dem Whistler und Blackcomb Mountain.

Die Seilbahn selbst ist überwindet zwischen den beiden Berg-Stationen eine Distanz von 4,4 Kilometer. Bei einer Maximalgeschwindigkeit von 7,5 Metern pro Sekunde dauert die Fahrt elf Minuten. Wobei wir uns diese etwas anders vorgestellt hatten. So fahren wir am Whistler zunächst einige Zeit parallel zum Hang hinab. Erst als wir schon halb unten im Tal sind, wechseln wir hinüber auf die andere Seite.

Das Stück, auf dem man scheinbar frei in das Fitzsimmons Valley zwischen den beiden Bergen hängt, ist dadurch deutlich kürzer als man von unten (Whistler Village) annimmt. Andererseits nimmt es der Peak 2 Peak Gondel auch ihren Schrecken. So bekomme selbst ich trotz meiner nicht hundertprozentigen Schwindelfreiheit keine weichen Knie während der Fahrt.

Ankunft bei der Rendezvous Lodge am Blackcomb Mountain

Am Blackcomb Mountain angekommen, nennt uns ein große Tafel mehrere Möglichkeiten, den Nachmittag zu gestalten. Direkt hier oben gibt es sechs ausgeschilderte Wanderwege. Daneben locken mit der Rendezvous Lodge und Christine’s Restaurant zwei Wirtschaften zum Verweilen.

Oder man fährt mit dem Solar Coaster und dem Wizard Express hinunter in die Adventure Zone am Fuße des Blackcomb Mountains. Dort versprechen die Sommerrodelbahn Westcoaster Luge, ein Minigolfplatz und vieles mehr Spaß für die ganze Familie.

Für eine zweite längere Wanderung fehlt uns leider die Zeit. Wir entscheiden uns dennoch mit dem Alpine Walk für die erste Möglichkeit, also zu wandern. Denn für unseren Geschmack ist es rund um der Peak 2 Peak Station am Blackcomb zu laut. Außerdem wurde die Landschaft in diesem Bereich des Bergs vom alpinen Skitourismus platt gemacht. Immerhin aber ist man sich der Belastung der sensiblen Bergwelt durch den Menschen offenbar bewusst.

So bittet ein weiteres Schild darum, das alpine Ökosystem zu schützen. Wie das geht, steht gleich dabei: »Nehmen Sie nichts mit außer Fotos. Hinterlassen Sie nichts außer Schuhabdrücke. Bleiben Sie die gesamte Zeit auf den Wegen. Packen Sie den gesamten Müll wieder ein. Lassen Sie, was Sie finden. Respektieren Sie die Tierwelt.« Und ganz wichtig: »Verhüten Sie Waldbrände, Rauchen Sie nicht.« Noch Fragen? Nein? »Wir danken Ihnen, genießen Sie Ihren Aufenthalt.«

Wanderung über den alpinen Walk

Der alpine Walk beginnt direkt bei der Rendezvous Lodge und ist 1,6 Kilometer lang. Mit einer Höhendifferenz von 65 Metern ist er der leichteste Wanderweg am Blackcomb Mountain. Zugleich ist er der Pfad, den jeder Wanderer gehen muss. Denn um zu den anderen Trails, wie dem Marmot Trail oder die Lakeside Loop, zu kommen, muss man die alpine Runde bis zu ihrem Umkehrpunkt laufen.

So lebhaft es bei der Peak-2-Peak-Station und der Rendezvous Lodge zugeht, so überrascht sind wir von dem alpinen Walk. Denn trotz der nahen Abfahrtspisten scheint die Natur hier noch intakt zu sein und bekommen wir vom Trubel bei der Station schon nach wenigen Schritten nichts mehr mit. Stattdessen eröffnet sich uns von dem lichten, subalpinen Wald eine schöne Sicht über das bewaldete Fitzsimmons Valley auf den Whistler Mountain.

Amerikanischer Pfeifhase und handzahme Vögel

Wirklich begeistert sind wir schließlich, als vor uns ein kleines Tier über den Weg huscht. Da es Zweige mit sich trägt, spekulieren wir darauf, dass es bald zurückkommt, um weitere Zweige zu sammeln. Was soll ich sagen? Kaum habe ich das Objektiv meiner Kamera gewechselt, taucht es zwischen den Felsbrocken wieder auf.

Es ist ein amerikanischer Pfeifhase, auch Pica genannt, der mir direkt vor die Füße läuft und dort eine Pause einlegt. Da stehe ich also, mit dem Tele-Objektiv bestens vorbereitet, ein scheues Tier in der Ferne aufzunehmen. Doch nun muss ich warten, bis es zurück in den Bereich läuft, den das Tele scharf aufnehmen kann.

Nachdem die gewünschten Bilder endlich im Kasten sind, wandern wir mit dem schönen Gefühl weiter, etwas Besonderes erlebt zu haben. Aber wie war das mit den Tieren, die man in Ruhe lassen sollte? Es dauert nicht lange, bis wir andere Wanderer beobachten, welche die kanadische Version der Alpenkrähe mit Nüssen füttert. Wie die Krähen in den Alpen sind die Vögel den Menschen derart gewöhnt, dass sie sich sogar auf die Hand setzen, um das Futter zu ergattern. Plötzlich landet eines der Tiere auf Annettes Hut und blickt schräg zu ihr herunter. Zum Glück habe ich diesmal den richtigen Abstand zum Motiv.

Abschmelzen des Horstman und Blackcomb Gletschers

Zwei weitere Gletscher, der Horstman und der Blackcomb Gletscher, haben in dieser Zeit rund die Hälfte ihrer Größe verloren. Schätzungen zufolge hat sich die Temperatur in dieser Region in den letzten 100 Jahren um durchschnittlich sieben Grad Celsius erhöht. Dieser gewaltige Anstieg hängt vor allem damit zusammen, dass die Temperatur schlagartig ansteigt, sobald der Boden nicht mehr von Eis und Schnee bedeckt wird.

Zum Abschluss dieser überraschend schönen Wanderung gehen wir zum Aussichtspunkt auf die Blackcomb Bowl. Der Kessel unterhalb der Horstman Hut ist ein Paradebeispiel für den rasanten Klimawandel. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts bedeckte der Gletscher weite Teile des Hangs. Inzwischen ist er bis auf einen winzigen Rest zusammengeschmolzen. Es wird nicht mehr lange dauern, bis er ganz verschwunden ist.

Video zum Ausflug am Whistler und Blackcomb-Mountain

Eindrücke von zwei Wanderungen am Whistler und Blackcomb Mountain. Nach der Fahrt mit der Whistler-Village-Gondola und dem Whistler-Express sind wir über den Half-Note-Trail zu den Blumenwiesen des Whistlers gewandert. Danach ging es mit der Peak-to-Peak-Gondola hinüber zum Blackcomb Mountain geschwebt. Dort haben wir eine Wanderung über den Alpinen Trail unternommen.

Anfahrt, Anforderungen und GPS-Daten zur Wanderung

Die Anreise erfolgt über den Sea-to-Sky Highway (99) bis Whistler Village. Dort rechts über den Village Gate Boulevard zu den Parkplätzen am Blackcomb Way fahren. Die Anforderungen des alpinen Trails sind trotz des Namens eher gering. Festes Schuhwerk ist aber auch hier ein Muss, um ein Umknicken zu vermeiden. An sonnigen Tagen empfehlen wir außerdem einen guten Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor. Zum einem steigt durch die dünnere Luft im alpinen Raum die UV-Strahlung um 15 bis 20 Prozent je 1000 Höhenmeter an. Und zum anderen wird die UV-Strahlung bei Schneeresten reflektiert.

AusgangspunktBergstation auf dem Blackcomb
KoordinatenN 50.11600, W 122.95300 (Parkplatz am Blackcomb Way)
Gehzeit1 Stunde (Blackcomb, Alpiner Trail)
Distanz1,9 km (Blackcomb, Alpiner Trail)
An-/Abstiegeca. 80 HM (Blackcomb, Alpiner Trail)
AnforderungenT2. Beide Wanderungen erfordern Trittsicherheit, sind für geübte Wanderer aber gut machbar.
EinkehrGastronomie bei der Bergstation am Blackcomb
GPS-DatenWanderung Whistler und Blackcomb gpx
kml-DatenWanderung Whistler Blackcomb kml

Über das Dropdownmenü oberhalb der Wanderkarte vom Whistler können Sie einzelne Tracks deaktivieren. Ist nur einer der Tracks aktiv, lässt sich der Höhenverlauf der Wanderung in der Karte nachvollziehen. Hierzu bewegen Sie den Mauszeiger über das Höhenprofil oder aber das Steigungsprofil unterhalb der Karte.

Wanderkarte Blackcomb Mountain

Höhenprofil

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