Hausboottour Canal du Midi

Eine Hausboottour auf dem Canal du Midi bedeutet Entspannung, Freiheit, Natur und Kultur. Das langsame Dahingleiten des Bootes und das leise Plätschern des Wassers entschleunigen auf angenehme Weise. Noch stärker wird diese Erfahrung, wenn man außerhalb der Häfen anlegt. Denn wer will, kann in der freien Natur ankern, fern ab der Dörfer.

Eng damit verbunden ist der Rotwein. Er zählt zu den wichtigsten Erzeugnissen in den Kulturlandschaft entlang des Canal du Midi. Alles zusammen schmeichelt der Seele und ist genau das, was auch wir gut auf einer Reise gebrauchen können.

Unsere Highlights während der Hausboottour

  • Eine Herausforderung: Die Schleusentreppe von Fonserannes ist ein bauliches Meisterwerk. Wir zeigen, wie sich eine lange Wartezeit vermeiden lässt.
  • Wie ein Ravensburger Puzzle: Die Festungsstadt Carcassonne zählt zu den Höhepunkten am Canal du Midi. Es gibt soviel zu sehen, dass man diese besser getrennt von der Hausboottour besucht.
  • Tunnel von Malpas: Mit dem Auto durch einen Tunnel zu fahren kennt jeder. Aber mit einem Boot? Wir haben diese Erfahrung dem Baumeister Rique zu verdanken.

Etappen der Hausboottour auf dem Canal du Midi

Vorbereitung für die Tour

Doch ist die Reise auf dem Kanal wirklich so entspannend, wie es immer heißt? Wir lassen uns überraschen und freuen uns darauf. Vom Sturm in der Nacht vor dem Start unserer Tour haben wir nur wenig mitbekommen. Gut ausgeschlafen sind wir somit früh auf den Beinen.

Das Logis Hôtel l'Etoile im Industriegebiet von Carcassonne bietet ein umfangreiches Frühstück für einen guten Start in den Tag. Und dies zu einer Zeit, bei der sich andere Hotels noch im Tiefschlaf befinden. Es hat auch seine Vorteile, mal außerhalb vom Ort zu nächtigen.

Letzte Einkäufe für die Hauboottour

Außerdem haben wir durch die Lage des Hotels genügend Zeit und Gelegenheit, um unsere Bootsvorräte am Abend zuvor weiter aufzustocken. So kommen zu den Lebensmitteln von zu Hause noch jede Menge Trinkwasser, Sprudelwasser, Cola für den Rum, Wein aus dem Umland von Cahors und einige Leckereien dazu. Damit ist unser Auto nun endlich vollgestopft und können wir in Ruhe nach Port Cassafières fahren.

Anreise nach Port Cassafières

Laut unserem Navi dauert die Fahrt dorthin eine Stunde und zehn Minuten. Lars will das gar nicht glauben. Doch das Hôtel l'Etoile liegt nah an der Autobahn, auf der wir flott nach Béziers kommen. Hier treffen wir bereits auf den Canal du Midi, der uns weiter bis nach Port Cassafières begleitet. Da der morgendliche Einkauf entfällt und wir die Strecke auf der mautpflichtigen Autobahn zurücklegen, kommen wir deutlich zu früh an der Station von Le Boat an. Trotzdem herrscht reger Betrieb. Wollen die heute alle starten? Nein, sie entladen ihre Boote und beenden hier ihre Hausboottour.

Ankunft am Canal du Midi

Da die Rezeption gerade »too busy« ist, unternehmen wir einen Spaziergang entlang dem Kanal. Wo wohl unser Boot steht? Wir müssen eine Weile suchen, bis wir die Capri 41 am gegenüberliegenden Hafenpier entdecken. Es ist augenscheinlich so ziemlich das kleinste Boot im Hafen. Es wird gerade geputzt. So sind wir guter Hoffnung, bald »in Kanal stechen« zu können. Aber gut Ding braucht Weile, auch bei den Franzosen. Somit gönnen wir uns zunächst im Restaurant einen Café au Lait.

Vorgezogene Übernahme und PKW-Überführung

Anschließend dürfen wir Einchecken. Gebucht hatten wir alles Wichtige schon von zu Hause aus. Um die Reisezei wirklich zu entschleunigen, haben wir uns für die vorgezogene Übernahme und die PKW-Überführung zum Ziel entschieden. Es ist beides nicht billig, erweist sich später aber als lohnende Investition. Wir bekommen eine Mappe mit ausführlichem Kartenmaterial und jede Menge Infos zu unserer Tour. Jetzt müssen wir nur noch 250 EUR für die Betriebskosten (Diesel) hinterlegen, und schon kann es losgehen.

Was uns während der Hausboottour auffällt:

  • Beim Wandern wie beim Bootfahren gilt: jeder Tag ohne Blessur ist ein Erfolg. Annette wird vom Erfolg nicht gerade verwöhnt. Dafür sammelt sie während der Fahrt eine illustre Sammlung blauer Flecken.

  • Es fallen wirklich Menschen in die Schleusen. Dies haben wir nicht selbst gesehen, aber von glaubhaften Erzählungen einer Schweizer Gruppe mitbekommen. Bei ihnen musste ein armer Kerl mit dem Rettungsring aus dem Wasser gefischt werden.

  • Es ist offensichtlich ein Tick von manchen Männern, sich beim Bootsfahren nicht zu rasieren. Gibt es ihnen ein Gefühl, so der Zivilisation zu entkommen? Viele wollen typische Seebären mit Bart darstellen. Lars lässt das kalt. Als gebürtigem Butjenter liegt ihm die Piraterie und alles, was dazu gehört, im Blut.

  • Der Bootshaken, die Gaffe, ist nicht dazu da, um das Boot von der Schleusenwand oder von anderen Booten abzustoßen. Dennoch wird dies vielen mitreisenden Frauen als Aufgabe aufgetragen. Sie sitzen zum Teil wie verbissene Lanzenreiter am Bootsrand und stoßen alles weg, was zu nahe kommt. Sieht nicht schön aus.

  • Eine Hausboottour ist kein Erholungsurlaub, sondern Schwerstarbeit. Annette tun alle Muskeln weh. Und bei Lars? Nach fünf Tagen gibt er vor, unter einem verspannten Rücken zu leiden. Immerhin trägt er als Kapitän die Verantwortung auf seinen Schultern. Netter Versuch.

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